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Wasseraufbereitung

Für das ganzjährige Waschen von Möhren und Kartoffeln benötigen wir eine große Menge Wasser. Das Waschwasser stammt aus unserer 600 Kubikmeter großen Zisterne unter dem Hof, in der das Regenwasser von den Dachflächen gesammelt wird. Wenn es nicht ausreichend regnet, wird die Zisterne mit Wasser aus unseren zwei Brunnen gefüllt. Diese Brunnen werden zudem für die Feldbewässerung verwendet. 

Hoher Wasserbedarf beim Waschen von Möhren und Kartoffeln

In der Aufbereitung werden Möhren und Kartoffeln in einem Wasserbad gewaschen und im sogenannten Polierer, einer Waschtrommel mit Bürsten, von Erdrückständen befreit. Zum Schluss wird mit Trinkwasser nachgespült.

Bisher wird das Wasser nach dem Waschvorgang mit Hilfe eines Siebs von grobem Schmutz, wie beispielsweise Wurzeln, befreit und anschließend in ein dreigeteiltes Absetzbecken geleitet. Innerhalb des Beckens setzt sich der Schlamm ab, wobei diese Sedimente wiederum auf den Feldern ausgebracht werden. Der Überlauf wird im Schilfklärbeet gefiltert und zum Versickern in einen Graben geleitet.

Optimierung des Vorgangs

Nun stellt sich die Frage: wie können wir diesen Vorgang weiter optimieren? Das Wasser sollte so aufbereitet werden, dass es wieder verwendet werden kann und somit im Kreislauf des Betriebs bleibt. Das Problem, welches dieser Vorstellung entgegensteht, ist die Verunreinigung des Wassers während des Waschvorgangs. Neben der Erde befinden sich ebenfalls Zucker, Stärke, Mikroorganismen, Pilze und Krankheitserreger im Wasser. Dennoch wird es in den kommenden Jahren, bedingt durch den Klimawandel, zu immer weniger Niederschlägen kommen, sodass wir handeln müssen. 

 

Unser Ziel ist es, das Waschwasser so aufzubereiten, dass es wieder verwendet werden kann und nur geringe Mengen Frischwasser zugesetzt werden müssen. In den Wintermonaten haben wir einige Betriebe besucht, die eine solche Wasseraufbereitungsanlage betreiben. Dabei konnten wir uns wertvolle Informationen einholen, sodass wir bereits im kommenden Mai eine eigene Aufbereitungs- und Waschanlage bei uns installieren.

Wie funktioniert die Wasseraufbereitung?

In einem Schrägklärer, ein Behälter mit schiefen Seitenwänden, setzen sich die Partikel zügig ab. Zur Unterstützung dient Flockungsmittel, um leichte Tonteilchen zu binden, die sonst kaum herauszufiltern wären. Um chemische Zusatzstoffe als Flockungsmittel kommt man leider nicht herum, diese sind aber lebensmittelrechtlich zugelassen und unbedenklich. Nach dem Filtern bleibt glasklares Wasser zurück, das hygienisch rein und unbedenklich ist, sodass wir erneut Karotten und Kartoffeln damit waschen können. Mit dem Bau der neuen Anlage erreichen wir das Ziel, das Wasser auch nach dem Waschen weiterhin im Kreislauf des Betriebs zu halten. 

Unser Gemüse wird auch nach Inbetriebnahme der neuen Waschanlage weiterhin mit Trinkwasser nachgespült. Dennoch sollte es wie gewohnt vor dem Verzehr Zuhause noch einmal gewaschen werden.