Im Rahmen des Feldtagebuchs nehmen wir euch das Jahr über mit auf unsere Äcker. Monatlich werden wir über die Veränderungen auf dem Feld und unsere Arbeitsschritte berichten, um einen Einblick in unseren Alltag zu geben. Hierbei begleiten wir unsere Remlinger Rüben von der Aussaat bis zur Lagerung nach der Ernte und schauen gleichzeitig, was auf den anderen Äckern gerade los ist.
Die Aussaat
In den letzten Wochen war, bedingt durch die Aussaat der Möhren zwischen März und Mai, einiges los auf dem Feld. Je nach Verwendungszweck setzen wir bei der Aussaat auf verschiedene Sorten, um deren unterschiedliche Eigenschaften insbesondere bei der Lagerfähigkeit im weiteren Verlauf zu unserem Vorteil zu nutzen. Die Möhren werden immer satzweise gesät, damit ab Mitte Juli kontinuierlich geerntet werden kann. Die frühen Sorten schmecken frisch vom Feld am Besten, während die letzten Möhren für die Lagerung bis ins nächste Frühjahr geeignet sind. Diese werden erst im Oktober geerntet
Um den Möhren bestmögliche Wachstumsbedingungen zu gewähren, wird der Boden mit einer Dammfräse vorbereitet. Die Dämme sind ca. 20 Centimeter hoch und aus feinkrümeligem Boden aufgebaut. Der Anbau in Dämmen eignet sich besonders gut, da sich diese besser erwärmen und der aufgelockerte Boden krummen und mehrbeinigen Möhren vorbeugt. Die bereits im April ausgesäten Frühmöhren werden während ihrer ersten Wochen auf dem Feld mit einem Vlies abgedeckt, um durch die höheren Temperaturen das Wachstum zu beschleunigen.
Die Sämaschine
Die Aussaat erfolgt mit einer sogenannten pneumatischen Einzelkornsämaschine, die vier Dämme zeitgleich bedienen kann. Die Sämaschine ist außerdem mit einem selbstgebauten Aufbau zum Ablegen von Tropfschläuchen versehen. Die Samenkörner werden mittels Luftdruck vereinzelt und an der Säscheibe einzeln angesaugt. Die Samenkörner werden anschließend in einer Doppelreihe abgelegt, sodass sich pro Damm zwei Reihen Möhrensaatgut ca. eineinhalb Centimeter unter der Erde befinden. Inmitten der Doppelreihe wird der Tropfschlauch ca. 3 cm unter der Erde abgelegt.
Der Sävorgang
Für den gesamten Arbeitsschritt werden immer drei Personen benötigt: ein Fahrer und zwei Personen, die sich um den reibungslosen Ablauf des Sävorgangs inklusive der Tropfschlauchablage kümmern. Hierbei gibt es viele einzelne Aufgaben, wie beispielsweise das Nachfüllen des Saatguts, das Wechseln der Tropfschlauchrollen, das Zuknoten und Bedecken der Schläuche am Ende jeder Reihe mit Erde oder auch die stichprobenartige Kontrolle der Ablage der Samenkörner.
Nachdem sich sowohl das Saatgut, als auch die Tropfschläuche in der Erde befinden, wird unmittelbar danach die Tropfbewässerung angeschlossen und in Betrieb genommen, damit möglichst jedes Samenkorn zur gleichen Zeit keimt.
Erste Erfolge nach wenigen Tagen
Ungefähr zehn Tage nach der Aussaat sind die ersten, zarten Möhrenpflänzchen an der Erdoberfläche zu sehen. Diese Pflänzchen sind noch nicht als Möhren zu erkennen und haben lediglich zwei Keimblätter. Erst mit der Zeit bildet die Pflanze die typisch gefiederten Laubblätter, durch die sie als Möhre wahrgenommen werden kann. Auf den Fotos ist der Fortschritt der Pflanzen gut zu erkennen: Beide Fotos wurden am gleichen Abend aufgenommen, lediglich der Aussaatzeitpunkt unterscheidet sich um 4 Wochen.
Was passiert als Nächstes?
Im nächsten Feldtagebuch wird es Zeit für das Jäten, damit die Möhren ungestört wachsen können. Jegliche Unkräuter nehmen Platz auf dem Acker ein und entziehen der Erde Licht und essentielle Nährstoffe, die die Möhren für ein gleichmäßiges Wachstum benötigen. Wie wir unsere Äcker von Unkraut befreien, erfahrt ihr nächsten Monat.
Was sonst auf dem Acker passiert
Neben den Möhren befinden sich auch unsere Kartoffeln und Zwiebeln in der Erde. Sie spitzen mit ihren Keimblättern aus den Äckern und sind bereit für warme und helle Tage. Unsere Erdbeerpflanzen hingegen sind schon deutlich weiter und mittlerweile von Blüten übersät, sodass wir mit Sicherheit sagen können: die nächste Erdbeersaison kommt gewiss!